Von der Rosaune, dem Werkzeugkasten und zwei Hunden
Die Spiele, die wir zusammen machen, gefallen ihm und er möchte dann möglichst alles mit dem Opa spielen, was er gerne mit dem Opa spielt.
Alles abarbeiten wie eine
Checkliste 😁
Besonders im Opa-Häuschen ist das der Fall.
Im Auto hatten wir schon Musik gehört, wie immer, und zu Hause wollte er mehr. Er liebt es, wenn ich die Bluetooth-Box anmache und ordentlich Volume gebe. Über Spotify sind wir irgendwann mal zu disco-funkigen, groovigen Nummern aus den 80er Jahren gekommen. Und das will er wieder hören. Zudem hatte ich auch beim Einsatz der entsprechenden Instrumente oft gerufen: „Gitarre!“ oder „Trompete!“, „Saxophon!“. Oder wir singen Passagen mit oder Background-Vocals wie: „Uhhh-Ahhh“.
Im Opa-Häuschen will er das immer wieder haben. Dann wird auch ausgelassen getanzt und Luftgitarre gespielt. Mein Yoga-Bolster wird kurzerhand umfunktioniert zu einer Trompete oder einem Bass – ganz nach Bedarf. Er erkennt die Instrumente schon toll. Heute war auch mal eine Posaune dabei und später sagte er: „Rosaune liebe ich.“ So hatten wir heute schon eine kleine vorgezogene Silvesterparty!
Ein anderes Highlight im Opa-Häuschen ist mittlerweile der Werkzeugkasten. Der muss natürlich jedes Mal wieder neu inspiziert werden. Und weil der Opa ihm das letzte Mal gezeigt hatte, wie man einen Nagel in die Wand schlägt, um ihn dann mit der Kneifzange wieder rauszuziehen und schließlich mit Spachtelmasse und einer Spachtel das Loch wieder zu verschließen, wollte er das heute natürlich wieder haben.
Mir gefällt sein vielfältiges Interesse, auch wenn er dadurch fordernd ist. Man kann sich nicht einfach hinsetzen und er spielt vor sich hin.
Nach dem Werkzeugkasten kam der nächste Programmpunkt: „Hunde spielen“. Hintergrund ist, dass in meinem Schlafzimmer ein Foto unseres verstorbenen Familienhundes meiner älteren Tochter hängt. Er wollte alles über diesen Hund wissen. Und nun möchte er bei den Besuchen im Opa-Häuschen immer Hundeszenen nachspielen, die der Opa mit dem Hund früher in der Wohnung erlebt hatte: auf die Couch hüpfen, auf dem Teppich rumkugeln, unter der Bettdecke kuscheln, aus den Hundenäpfen fressen und dergleichen mehr.
Bei so viel Action muss man ihn zwischendurch auch mal ein wenig runterbringen. Ich mache dann immer einen Teller mit Apfel- und Bananenstückchen. Und heute schauten wir ein Stück „Sendung mit der Maus“. Das ist auch schon ein kleines Ritual und dient zum Runterkommen und Snacken.
Da wir das Laufrad dabei hatten und es draußen noch sonnig war, war mein Plan, mit ihm noch etwas nach draußen zu gehen.
Aber er hatte seine Checkliste noch nicht ganz durch!
Die Autos und der Plastikhubschrauber im Opa-Häuschen waren noch nicht alle bewegt...
Meine Verhandlungen mit ihm, nach dieser oder jener Spielsequenz die Hose überzuziehen und die Schuhe und Jacke anzuziehen, gestalteten sich langwierig und erfolglos.
Um 17 Uhr sollte er wieder bei Mama sein und Opa wollte auch noch einkaufen gehen. Es dauerte bis knapp 16:20 Uhr, bis der Schatz sich schließlich und endlich die Hose anziehen ließ. Und zwei Bücher mussten noch gelesen werden, bevor auch die Jacke kam! Er redete was von sechs Spielplätzen, und ich hielt dagegen, dass es bereits dämmern würde.
Schließlich gelang es doch, mit dem Laufrad nach draußen zu gehen, auf dem gegenüberliegenden Spielplatz noch zu schaukeln und eine kleine Runde zu drehen.
Gegen 17 Uhr fuhren wir Richtung Mama-Häuschen los – selbstverständlich mit cooler Musik über Opas Autoanlage.
So endete wieder ein intensiver Opa-Enkeltag. Zu Hause musste Mama erst mal von der „Rosaune“ erzählt werden, dann erst gab es einen Kuss für den Opa.
Jetzt haut mal raus: Seid ihr eher Team „Spiel-Opa“, der alles mitmacht, was der Enkel will (das darf ein Opa schließlich!)? Oder seid ihr eher Team „Selbstbeschäftigung“, weil der Enkel auch mal lernen muss, alleine zu spielen?
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