Fröhlicher Sonntag mit dem Enkelmann


Wenn sich ein 62-jähriger Mann wieder wie ein Dreijähriger verhält, dann kann es nur am Enkelmann liegen. Heute war der Enkelmann am Sonntagvormittag und -mittag im Opa-Häuschen.

Es gibt ein paar Sachen, die er immer im Opa-Häuschen machen möchte. Dazu gehört auch Staub wischen. Ich benutze Staubbindetücher aus dem Drogeriemarkt – für ein langes Stängchen für den Boden und ein kurzes Stängchen, mit dem man die Regale und Möbel abstaubt.

Das will er regelmäßig machen, wenn er bei mir ist – und so auch dieses Mal. Wenn er mit dem kurzen Staubwedel beginnt und sich gleich mal den Fernseher vornimmt, der natürlich als Erstes abgestaubt werden muss, will er recht bald das lange Stängchen haben, mit dem Opa den Boden wischt.

Bevor der Enkelmann zum Opa-Häuschen kommt, brauche ich also nicht aufzuwischen – das erledigen die beiden Männer dann gemeinsam. 

Anschließend spielen wir gerne mit Bausteinen auf dem Tisch. Ich habe eine kleine runde Box mit bunten Holzbausteinen, auf denen Zahlen und Buchstaben stehen. Wir schreiben dann gerne „Opa“ oder seinen Namen.

Weil er im Fernseher öfter Kinderlieder anhört und anschaut, kennt er auch das Lied vom ABC – und kann es schon gut singen. Er kennt wirklich schon viele Buchstaben, obwohl wir ihm das gar nicht gezielt beibringen. Er interessiert sich einfach dafür.

Im Anschluss hatte ich mir überlegt, mit ihm gemeinsam zu kochen. Da hat er immer Spaß dran und beteiligt sich interessiert. Ich muss dafür einen Stuhl aufstellen, auf dem er steht und alles unter meiner Aufsicht mitverfolgen kann.

Mein Plan für heute: Blumenkohl-Kartoffelauflauf mit einer schönen weißen Soße – und ordentlich Gratinkäse, überbacken im Ofen.

Während ich die einzelnen Arbeitsschritte durchführe, erkläre ich ihm alles, und er schaut aufmerksam zu.

Das Gemüse – Möhren, Kartoffeln und Blumenkohl – koche ich in Salzwasser. Die Champignons brate ich scharf an, bis sie Farbe angenommen haben. Mit Frühlingszwiebeln, Butter und Mehl stelle ich eine Mehlschwitze her und lösche sie anschließend mit dem Gemüsekochwasser ab.

Anschließend gebe ich einen Becher Crème fraîche dazu, würze mit Salz und Pfeffer und mische das klein gehackte Selleriegrün unter. Das Gemüse kommt in eine schöne große Auflaufform, wird mit der Soße übergossen, und der Enkelmann darf den Gratinkäse darüberstreuen – was ihm großen Spaß macht. Danach wandert alles in den Backofen.

Der Enkelmann hatte sich schon Gitarre gewünscht – das gehört zu seinen Lieblingsbeschäftigungen im Opa-Häuschen. Ich greife ein paar Akkorde, er darf strummen.

Weil wir zuletzt öfter das Lied „Das Küken macht piep“ gehört hatten und wir beide dazu so schön getanzt hatten, schlug ich vor, es auf der Gitarre zu singen. Ich schaute nach den Akkorden im Internet: e-Moll, a-Moll und H7.

Irgendwie kamen wir auf „Pups“ zu sprechen, und meine albernen Gedanken dichteten das Lied kurzerhand um: „Das Küken macht Pups."

Und weil das noch nicht reichte, lautete der Text schließlich:

"Im Radio ist ein Hund. Im Radio ist ein Hund und der macht Kaka. Der Hund macht Kaka. Der Hund macht Kaka und das Küken macht Pups. Das Küken macht Pups."

Auf jeden Fall lachten wir beide albern und laut über diesen Quatsch.

Das Essen schmeckte uns beiden richtig lecker, und der Enkelmann wollte noch Nachschlag haben. Er isst alles gern – Möhren, Kartoffeln, Blumenkohl, Champignons, Käse und Soße.

Im Anschluss tranken wir noch Kaffee. Für ihn gab es einen Rooibos-Tee mit Vanille und Schoko und dazu ein paar Merci-Chocolädchen.

Wir kuschelten noch auf der Couch und sangen ein bisschen zur Gitarre. Bald hieß es dann schon: zurück zu Mama. Ich sollte ihn um 14 Uhr bringen, weil sie noch eine Verabredung hatte. Ein klein wenig protestierte er, aber es hielt sich im Rahmen.

Zuvor hatten wir noch das Enkelbettchen inspiziert, das ich in meinem Schlafzimmer hergerichtet habe. Meine Enkeltochter hat neulich dort geschlafen, nur der Enkelmann noch nie. Wir haben verabredet, dass er demnächst mal im Opa-Häuschen übernachten will.

So ging ein kurzer, aber wunderbarer Opa-Enkel-Sonntag zu Ende.

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