Meine Öko-Phase – und warum sie nie ganz vorbei war
Mitte der 80er Jahre hatte ich meine Öko-Phase. So wie viele andere auch – es war einfach die Zeit dafür. 1980 hatten sich die Grünen gegründet, 1983 zogen sie erstmals in den Bundestag ein. Überall entstanden kleine Läden mit Bio-Lebensmitteln, bei uns zum Beispiel das Geschäft „Kraut und Rüben“. Dort kaufte man frisches Vollkornbrot, vegetarische Aufstriche und vieles, was damals noch exotisch wirkte – heute gibt es das längst bei Aldi.
Damals begann auch mein Interesse fürs Kochen und Backen, vor allem für gesunde Ernährung. Von meinen Freunden wünschte ich mir zum Geburtstag eine Getreidemühle – und bekam sie tatsächlich geschenkt. Ein wunderbares Gerät, das ich bis heute besitze, benutze und sehr schätze. Neben dem Mahlaufsatz gibt es auch einen Raspelvorsatz für Gemüse. Den verwende ich häufig, um im Handumdrehen frischen Rohkostsalat zuzubereiten. Der Mahlaufsatz dagegen führt ein eher stilles Dasein im Schrank. Aber das möchte ich ändern.
Wenn ich demnächst mehr Zeit habe, im Ruhestand, will ich wieder öfter frisch gemahlenes Getreide verwenden. Mir schwebt vor: Grünkernbratlinge, eine Gemüsequiche mit Vollkornmürbeteig, und natürlich auch selbstgebackenes Brot. Dafür braucht man Ruhe und Muße. Vielleicht wage ich mich sogar an meinen eigenen Sauerteig.
Mein heutiger Rohkostsalat
Heute gab es jedenfalls mal wieder einen bunten Rohkostsalat. Die Zutaten:
drei Möhren
ein Apfel
eine Zwiebel
eine rote Bete
eine runde, gelbe Zucchini
eine Stange Staudensellerie
Dazu kamen körniger Frischkäse, Sonnenblumenkerne und Walnüsse. Abgeschmeckt habe ich das Ganze mit Zitrone, weißem Balsamico, Salz, Pfeffer, Öl – und meinem kleinen Geheimtipp: Schabzigerklee.
🌿 Opas Gewürztipp: Schabzigerklee
Man kennt ihn auch als Zigerklee oder Brotklee. Das Gewürz ist verdauungsfördernd und verleiht Salatsoßen, Dips oder Brotteigen einen unverwechselbaren, würzig-herben Geschmack. In Südtirol wird es traditionell für Schüttelbrot verwendet – bei mir darf es im Rohkostsalat nicht fehlen.
Das Bewusstsein für gesunde, selbst gemachte Mahlzeiten mit guten, frischen Produkten ist meiner Einschätzung nach heute viel weiter verbreitet als damals in den 80ern. Im Laufe der Jahre habe ich außerdem eine entspanntere Haltung zur Ernährung entwickelt – befreit von der ideologischen Verbissenheit, die damals oft herrschte.
Auch wenn es heute immer noch viele Menschen gibt, die Fertiggerichte essen und gar nicht gerne kochen: Die Produktpalette in den Supermärkten ist riesig. Gerade im Segment der Fertiggerichte gibt es im Vergleich zu Bio-Lebensmitteln einen deutlichen Überhang.
Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf meine Zeit im Ruhestand – um mich dann mit Muße dem Kochen, Backen, Einkaufen und auch dem Anbauen widmen zu können.
👉 Und wie ist es bei euch? Kocht ihr jeden Tag frisch – mit guten Zutaten und möglichst ohne Fertigprodukte? Schreibt mir das gerne in die Kommentare!
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