Warum ein einfacher Satz so viel bedeuten kann
„Opa Lino, dein Blog ist toll.“ – Gedanken über Anerkennung und Wertschätzung
Vor kurzem habe ich meinen eigenen Blog gestartet. Die ersten fünf Artikel sind online, und natürlich habe ich den Link direkt an Freunde und Familie geschickt – verbunden mit der Bitte um ehrliches Feedback. Ich wollte wissen: Liest sich das gut? Ist es interessant? Könnte sich jemand da draußen wirklich für das interessieren, was ich schreibe?
Und dann kam sie – diese eine Rückmeldung, die mir so gut getan hat:
„Opa Lino, dein Blog ist toll. Den kann man super lesen.“
Diese Worte kamen von der Freundin einer befreundeten Kollegin. Kein großes Statement, keine lange Analyse – und doch hat mich das unglaublich gefreut. Es hat etwas in mir berührt, das lange zu kurz gekommen ist: das Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung.
Unweigerlich musste ich an mein Berufsleben im Jugendamt denken. An all die Jahre, in denen ich mich mit voller Energie eingebracht habe. Mit meinen persönlichen Stärken – meiner Kreativität, meinem Humor, meiner Empathie. Ich glaube, ich habe damit oft Gutes bewirken können. Und doch war echte Anerkennung selten. Wertschätzung? Mangelware.
Natürlich gab es sie hin und wieder – ein anerkennendes Wort von Fachkräften aus dem Netzwerk vielleicht: „Das haben Sie gut gemacht“, oder „Die Zusammenarbeit mit Ihnen war sehr angenehm.“ Aber im Großen und Ganzen blieb das Gefühl: Gesehen wird man selten, gelobt noch seltener.
Diese Erfahrung teilen viele im sozialen Bereich – sei es in der Jugendhilfe, in der Pflege, in Kitas oder anderen Feldern. Chronische Überlastung trifft auf strukturelle Geringschätzung. Engagement wird erwartet, aber selten gewürdigt.
Umso mehr freue ich mich jetzt über jede einzelne positive Rückmeldung zu meinem Blog. Es tut einfach gut zu spüren: Das, was ich schreibe, kommt an. Es berührt Menschen. Vielleicht bewirkt es sogar etwas. Und vielleicht ist das hier mein Weg, etwas zurückzubekommen, das mir im Berufsleben oft gefehlt hat – nicht in Form von Lobeshymnen, sondern in echter, ehrlicher Resonanz.
Wenn du das liest und denkst: Ja, das kenne ich auch – dann freut mich das sehr. Vielleicht ist dieser Blog ja nicht nur mein neuer Weg, sondern auch ein Ort für Austausch und gegenseitige Wertschätzung. Ich würde mich jedenfalls freuen.
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