Opa erzählt - Meine Campingleidenschaft Teil 3: Alleine unterwegs 🏕️


Seit etwa 2017 bin ich dann alleine mit dem Wohnwagen in Urlaub gefahren. Das habe ich zunehmend genossen. Ich habe so wenig Aufwand wie möglich betrieben. Der Wohnwagen enthielt ohnehin alles Notwendige: Geschirr, Gasflasche, interner und externer Kocher, Grill, Besen, Lappen, Putzmittel, Spülmittel, Spülschüssel, Kerzen, Lampen, Wäscheleine, Tisch und Stühle und so weiter. Ich packte nur zu Hause meine Reisetasche, warf sie ins Auto, fuhr zum Unterstellplatz, hängte den Wohnwagen an – und los ging’s.

Und weil ich nicht so weit alleine fahren wollte, ging es in die Vogesen nach Frankreich – eine Gegend, die ich ohnehin sehr liebe. 
Der einzige Aufwand war, den Dachgepäckträger anzuschrauben und das Fahrrad auf das Dach zu hieven. So hatte ich mein Fahrrad dabei und konnte vom Campingplatz aus Touren unternehmen. Diese Vogesentouren alleine habe ich geliebt, und ich glaube, ich werde es wieder tun – im Ruhestand.

2020, im Corona-Jahr, war ich in der Südpfalz. Mit Auflagen konnte man dort einigermaßen normal Urlaub machen. In dieser Zeit war es ein regelrechtes Privileg, einen Wohnwagen zu besitzen.

2021 beschloss ich, nach Tirol in Österreich, genauer gesagt an den Wilden Kaiser, zu fahren. Mit der Überlegung, auf der Hinfahrt einen Zwischenstopp in Bayern zu machen und ebenso auf der Rückreise noch eine Station in Deutschland einzuplanen.

So führte mich die Reise an den Wilden Kaiser auf einen wunderbaren Campingplatz mit Blick auf das imposante Bergmassiv. Vom Campingplatz konnte man zu Fuß in die nächste Ortschaft laufen und dort gemütlich ein Bier trinken. Außerdem gab es direkt am Platz ein tolles Restaurant, wo man einkehren und die Tiroler Küche genießen konnte. Der Campingplatz hatte eine traumhafte Lage – viele schöne Wanderziele waren mit dem Auto nicht weit entfernt, und auch Badeseen gab es in der Nähe.

Auf der Rückreise machte ich Station im Altmühltal. Das war eine Entdeckung: Auf dem Campingplatz stand ich mit meinem Wohnwagen direkt an der Altmühl. Vom Platz konnte man wunderbar loswandern, und auch im kleinen Ort konnte man zünftig einkehren und ein gutes Bier trinken. Viele Kanu- und Wanderer machten ebenfalls Station auf dem Campingplatz. Ich dachte mir, dass man doch verstärkt in Deutschland Camping machen sollte – wie viele schöne Gegenden es doch zu entdecken gibt.

Bei einem starken Gewitter am Ende meines Urlaubs 2021 im Altmühltal war Wasser in den Wohnwagen eingedrungen. Das Wasser stand in der Decke und war an den Wänden im Inneren nach unten gelaufen. Ich ließ den Wohnwagen in der Halle, in der er untergestellt war, mit offenen Fenstern stehen, damit er trocknete.

Im Sommer 2022 wollte ich erneut nach Tirol fahren. Vor dem Urlaub brachte ich den Wohnwagen zur Kontrolle zum Wohnwagenhändler. Er fand keine undichte Stelle in der Wohnwagenhaut – das beruhigte mich. So fuhr ich beschwingt in meinen Sommerurlaub 2022, der mich wieder nach Tirol führte, diesmal ins obere Inntal, eine Gegend, die ich vom Skifahren her kannte. Diesmal wollte ich im Sommer zum Wandern kommen, und ich fand das großartig. So viele schöne Wandermöglichkeiten und Almhütten mit Tiroler Köstlichkeiten.


Auf der Rückfahrt machte ich wieder in Deutschland Stopp, diesmal in Ellwangen, und das fand ich auch wieder toll. Die Landschaft war sehr schön, man konnte direkt vom Campingplatz loswandern, und in den Ort war es ein schöner Spaziergang. Ellwangen ist ein schönes kleines Städtchen mit guten Wirtshäusern.

Im Frühjahr 2023 brachte ich den Wohnwagen erneut zum Wohnwagenhändler, um dort TÜV zu bekommen. Der TÜV-Prüfer entdeckte faulige Stellen am Boden, und es wurde keine Plakette erteilt. Die Reparatur wäre sehr teuer geworden, und so entschied ich mich schweren Herzens, den Wohnwagen abzugeben. Ich inserierte ihn für 200 € als Bastlerfahrzeug in den Kleinanzeigen des Oldtimer-Campingclubs. Nach kurzer Zeit meldete sich tatsächlich ein Mann, der ihn kaufen wollte und 200 km anreiste, um ihn abzuholen. Das war ein schmerzhafter Tag für mich, als der Wohnwagen am Haken des Autos des Mannes in der Straße verschwand.

2023 mietete ich im Sommer meinen ersten Niewiadow-Wohnwagen über Paul Camper bei einem jungen Paar. Die Übergabe war problemlos, der Papierkram hielt sich in Grenzen, und da ich mich ohnehin auskenne, mussten meine Vermieter nicht viel erklären. Zack – ich war unterwegs, und ein neues Glücksgefühl stellte sich ein.

Ich machte Zwischenstopps in Thüringen, um die Gegend zu erkunden, und genoss die Nähe zu meiner Tochter und Enkelin. Auf der Rückreise entdeckte ich weitere schöne Campingplätze im Fränkischen und am Main, in Gegenden, die ich noch nicht kannte.

2024 mietete ich wieder einen Niewiadow-Wohnwagen, diesmal bei einem anderen Privatmann und einem anderen Modell, das mir sehr gut gefiel. Wieder war alles Nötige vorhanden, inklusive Tisch und Stühlen. Meine Reisetasche war schnell verstaut im kleinen Schrank im Mini-Wohnwagen. Für eine Person ist so ein Niewiadow perfekt. Dieses Modell hatte sogar einen zweiten kleinen Sitzplatz, den man ebenfalls zu einem schmalen Bett umbauen konnte. So hatte ich neben meinem Bett auch einen Sitzplatz zum Essen bei schlechtem Wetter.

Schon war ich unterwegs, um die Umgebung zu erkunden, und abends wieder in der nahegelegenen kleinen Stadt zur Einkehr in einem schönen kleinen Restaurant im Freien, mit leckerem regionalen Bier. Ich genoss wieder meine Zeit bei meiner Tochter und auf dem Campingplatz am Rande der Stadt. Auf der Rückreise landete ich auf einem tollen Campingplatz in der Oberpfalz auf einem kleinen Berg mit super Ausblick und einem tollen Pool an der höchsten Stelle des Campingplatzes. Ich besuchte einige Zoigl-Wirtschaften in der Umgebung, fand es sehr urig, und auch die Landschaft war wieder toll. Es gab schöne Wanderungen in der Nähe.

Eine weitere Station führte mich wieder an den Main, diesmal an einer anderen Stelle, auf einen tollen Campingplatz direkt am Main am Rande des Ortes. Ich mietete mir ein E-Bike und machte eine schöne Fahrradtour entlang des Mains. Der Main ist wirklich romantisch, und dieser Abschnitt war richtig schön.

Auch eine tolle Wanderung unternahm ich vom Campingplatz aus. Im Ort konnte man wieder zünftig essen und ein gutes bayerisches Helles genießen. Der Kontakt mit meinem Vermieter und die Übergabe gestalteten sich problemlos. Ich reinigte den Wohnwagen selbst und nutzte sogar eine Selbstwaschanlage, um ihn abzuspülen. Preislich war das Ganze ebenfalls erschwinglich – wenn man bedenkt, dass man all die Kosten, die ich zuvor mit meinem eigenen Wohnwagen hatte (Unterstellen, TÜV, Gasprüfung, Wartung und kleinere Reparaturen), allesamt nicht mehr hat.

2024 im Mini-Wohnwagen am Main

2025 entschied ich mich für ein Airbnb, fünf Minuten entfernt von der Wohnung meiner Tochter und Enkelin. Die Wohnwagenreise entfiel dieses Mal, aber ich merke, wie es schon wieder juckt. Ich durchforste sehnsüchtig das Paul Camper-Portal, und in meinem Kopf entstehen schon die ersten Reisepläne für die Zeit im kommenden Ruhestand.

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