Wieder ein toller Gartentag mit dem Enkelmann 🍅🌭💕

August 2016: Pfirsiche, Tomaten, Zucchini
aus dem eigenen Garten 🫜 

Heute war ich mit meinem Enkel im Garten – oder besser gesagt: in seinem Garten. So nennt er ihn inzwischen, und ich mag diesen Gedanken sehr. Auf dem Weg dorthin fuhr er mit seinem Laufrad neben mir her, sicher und zügig, als wäre er schon immer so gefahren. Er kennt den Weg inzwischen genau.

In den letzten Wochen hat er einen großen Sprung gemacht – nicht nur sprachlich. Ich glaube, Sprache ist der Schlüssel, der ihm viele Türen öffnet. Sie geht Hand in Hand mit seiner sozialen und emotionalen Entwicklung. Er versteht jetzt, dass eine Aktivität nicht für immer vorbei ist, nur weil man sie beendet. Das erleichtert ihm das Aufhören und den Übergang zu etwas Neuem. Er begreift Anweisungen und Führungssätze der Erwachsenen besser und möchte, so scheint es mir, ohnehin gern kooperieren – gestützt auf die gute Beziehung zu seinen engsten Menschen. All das macht unser Zusammensein deutlich entspannter und schöner.

Im Garten ernteten wir zuerst Tomaten und Zucchini, prall und groß gewachsen. Dann zündeten wir den Grill an – in der Kühlbox warteten Würstchen und Nudelsalat. Auf der schattigen Terrasse saßen wir beisammen, aßen in aller Ruhe, und ich freute mich über seine Gelassenheit beim Essen.

Später, als ich für einen Moment auf meiner Liege lag und den Blick durchs Grün schweifen ließ, durchströmte mich ein Gefühl tiefer Dankbarkeit. Welch ein Glück, diesen Garten zu haben – für gerade einmal 250 Euro im Jahr, inklusive Wasser. Seit 2012 gehört er zu meinem Leben, damals in einem gepflegten, gut angelegten Zustand übernommen, mit kleinem Häuschen, Grill, einfacher Küche samt Geschirr und Besteck. Ein Schuppen voller Gartengeräte, Rasenmäher, Heckenschere – alles war schon da, nichts musste mühsam beschafft oder aufgebaut werden. Für jemanden wie mich, dessen Stärke nicht im Bauen oder Herrichten liegt, war das ein Geschenk. Danke an das Universum, das es so gut mit mir meinte.

Nach dieser stillen Freude nahmen wir den Handmäher, um den gewachsenen Rasen zu kürzen. Es war eine gemeinsame Arbeit – auch mit dem Gedanken, Platz für den Kinderpool zu schaffen. Als der Rasen gemäht war, holten wir den Pool hervor. Zwei große Luftkammern, eine schwere Hubpumpe und ein kleiner Helfer, der trotz Anstrengung immer wieder mit anpackte. Während wir pumpten, füllte sich der Pool schon mit Wasser.

Dann zog ich ihm sein Badedress an – eingecremt war er schon zu Hause. Seine kleinen Badeschuhe schützten ihn vor den Bienen im Gras. Das Wasser war kalt, doch er stieg hinein, begann zu planschen und juchzte laut vor Freude. Ich blieb am Rand, spielte stattdessen „Der Regengott kommt“ mit dem Gartenschlauch und ließ feine Wasserbögen auf uns herabregnen. Sein Lachen mischte sich mit dem Plätschern.

Wir holten den Ball, und jedes Mal, wenn ich versuchte, ihn ins Becken zu kicken, spritzte er mich nass. Wir tobten, lachten, und irgendwann ließ ich ihn allein weiterspielen. Später kam er ohne Protest aus dem Wasser, trocknete sich ab und zog sich um.

Doch der Tag war noch nicht vorbei. Die Ackerwinde im Rosenbeet hatte vom Regen profitiert, und so machten wir uns mit kleinem Schäufelchen, Rechen, Handschuhen und Komposteimer ans Werk. Er wird immer besser darin – ich ahne, dass der Tag kommt, an dem er die Arbeit allein übernimmt. Vielleicht werde ich dann nur noch der Helfer sein.

Als es Zeit war, zu Mama zu fahren, packten wir zusammen. Er stieg wieder auf sein Laufrad, und wir machten noch einen Abstecher zum kleinen Spielplatz, bevor wir ins Auto stiegen.

So ging ein Opa-Enkel-Sonntag zu Ende – voller Arbeit und Spiel, Sonne und Wasser, Lachen und Dankbarkeit. Und als wir den Garten verließen, mischten sich unter all die Freude auch leise Gedanken. Vielleicht liegt es am Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand, vielleicht an meiner Mutter, die mit 90 Jahren trotz Humor immer öfter sagt, dass ihr der Alltag zu viel wird. Ich merke, wie auch bei mir die Kräfte sich verändern – nach diesem Tag spürte ich den Rücken, wohl vom Mähen und Pumpen. Wenn man sieht, wie schnell die Entwicklung des Enkelmanns voranschreitet, ahnt man, wie rasch auch das eigene Leben vergeht. Übergänge wie dieser – vom zweiten in den dritten, letzten großen Lebensabschnitt – tragen immer ein Stück Unsicherheit in sich. Die Endlichkeit schwingt mit. Vielleicht macht gerade das jeden dieser Tage so kostbar.

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