Nicht nach Plan, aber trotzdem wunderbar
Der Enkelmann hat seit gestern Ferien im Kindergarten. Er durfte übers Wochenende mit Oma auf den Campingplatz – eine wertvolle Zeit, gerade für meine Tochter, die so mal durchatmen kann. Und auch der Opa hat frei. Eine gute Gelegenheit für mich, endlich wieder in den Wald zu fahren. Etwas, das ich eigentlich viel öfter tun möchte – und künftig auch werde.
Früh am Morgen ging es mit der S-Bahn Richtung Neustadt an der Weinstraße. Von dort weiter mit dem Bus 508, ein paar Haltestellen bis Heid. Direkt dort beginnt ein schmaler Pfad in den Wald. Mein Plan: hoch zum Königsberg, dann weiter zur Kleinen Ebene, hinunter zum Naturfreundehaus zur Einkehr – und schließlich gemütlich durchs Tal zurück zum Bus.
Aber um es in der Sprache des Fußballs zu sagen: Das Spiel lief nicht ganz wie geplant. Das erste Gegentor kassierte ich früh, als ich – trotz Warnschild – einen steilen Anstieg nahm. Der Weg war übersät mit Baumstämmen und Ästen, wurde immer unwegsamer, bis er schließlich ganz verschwand. Ich musste umdrehen – 0:1.
Ein Umweg war zwar ausgeschildert, aber ich entschied mich, den Königsberg auf ein andermal zu verschieben. Stattdessen wollte ich zur Kleinen Ebene auf halber Höhe weiterwandern. Zwischendurch kam die Sonne heraus und warf goldenes Licht durch die Bäume. Die Enttäuschung war verflogen – ich freute mich auf den Ausgleich im Naturfreundehaus.
Doch dann das 0:2: Betriebsferien! Keine Bratwurst, kein alkoholfreies Hefeweizen – das, was dort sonst so lecker schmeckt, fiel leider aus.
Noch 16 Minuten bis zur Busabfahrt – und ich beschloss, dass da noch was geht. Ich nahm die Beine in die Hand und flitzte den schönen Weg am Bach entlang zurück. Und da war er – der Anschlusstreffer: Der Bus stand da, ich kam rechtzeitig an. Und es war derselbe Busfahrer wie auf der Hinfahrt. Wir kamen ins Gespräch, lachten ein wenig – eine nette Begegnung.
In Neustadt bekam ich gleich Anschluss mit der S-Bahn, und zu Hause freute ich mich auf das Gemüse, das von gestern übrig geblieben war.
Oder wie die Fußballer/innen im Interview sagen:
„Wir haben Moral gezeigt, uns nach dem 0:2 nicht hängen lassen – und dann wurden wir belohnt mit dem Ausgleich. Wir werden unsere Fehler ausgiebig analysieren und beim nächsten Mal wieder angreifen.“
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