Ob ich doch noch eine kleine Leseratte werde 📖
Ich war noch nie eine große Leseratte. Schon als Kind war ich lieber draußen – mit Freunden Fußball spielen, Fahrrad fahren oder einfach durch die Gegend stromern. Oft war ich mit meinem Großvater auf dem Gartengrundstück oder habe Karten gespielt mit meinen anderen Großeltern. Mit einem meiner Opas habe ich Tonbandaufnahmen gemacht – das war immer spannend. Es gab so viele Dinge zu entdecken: Musik hören, Kassetten aufnehmen, draußen unterwegs sein.
Dass manche Kinder stundenlang drinnen saßen und lasen, konnte ich nie ganz nachvollziehen. Das war einfach nicht mein Ding.
Im Laufe der Zeit habe ich dann doch ab und zu mal ein Buch gelesen. Und wenn mich eines wirklich gepackt hat, bin ich auch dabeigeblieben und habe es schnell und mit Begeisterung zu Ende gelesen. Dann war ich traurig, dass es vorbei war – und oft fand ich nicht sofort ein neues Buch, das mich ähnlich fesseln konnte. So gab es immer wieder lange Phasen, in denen ich gar nicht gelesen habe.
Vor einiger Zeit habe ich mir nun einen E-Reader zugelegt – und ich muss sagen: Was für eine tolle Erfindung! Leicht, handlich, überall mit hinzunehmen, und mit Platz für unzählige Bücher. Beim Einschalten springt er sofort zur zuletzt gelesenen Seite. Ich kann im Bett lesen, auf der Terrasse im Dunkeln oder im Garten.
Dass manche Leute immer noch auf das Papierbuch bestehen, kann ich ehrlich gesagt nicht mehr ganz verstehen – vor allem nicht, wenn sie dann im Urlaub vier dicke Wälzer mit sich herumschleppen. Aber gut, jeder so, wie er mag. Für mich ist der E-Reader jedenfalls ideal, und ich habe mir fest vorgenommen, wieder mehr zu lesen – gerade mit Blick auf meinen bevorstehenden Ruhestand.
Manchmal habe ich mich auch in ein Café gesetzt, gemütlich einen Kaffee getrunken und dabei gelesen. Das möchte ich im Ruhestand viel häufiger tun. Ich glaube, Lesen entspannt, regt den Geist, die Gefühlswelt und die Fantasie an. Es bringt einen auf neue Gedanken – es erweitert einfach den Horizont.
Da ich im Januar meine erste große Reise im Ruhestand an die Sandalgarve plane, habe ich mir die Krimis von Gil Ribeiro („Lost in Fuseta“ und die Folgebände) zugelegt. Meine Vorfreude auf die Reise ist der perfekte Einstieg ins Lesen. Der Autor beschreibt die Gegend und die Menschen so lebendig, dass man die Orte fast auf Google Maps nachverfolgen kann.
Lesen ist außerdem eine sinnvolle Beschäftigung – vor allem als Gegenpol zur teils sinnlosen Zeit, die man mit dem Smartphone und Social Media verbringt. Auf Facebook oder Instagram rutscht man schnell in einen Strudel von Reels, Memes und Videos, die einem von den Algorithmen zugespielt werden. Ehe man sich versieht, sind 20 Minuten weg – und man hat dabei nichts wirklich erlebt.
Ich jedenfalls habe nun wieder mit dem Lesen angefangen – und merke, wie gut es mir tut. Es macht Spaß, es entspannt. Mal sehen, ob ich mich im Ruhestand vielleicht doch noch zur kleinen Leseratte entwickle.
👍👍👍🍀👏 📚🐁=Leseratte 😁
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